Sämtliche bürgerliche Parteien waren sich einig darüber, dass die Schuldenbremse die Lösung gegen die Staatsschulden ist und die Ausgaben stark gesenkt werden müssen. Dass dies auf Kosten der Qualität des Staates insgesamt geht, war sämtlichen Beteiligten klar – müsste man meinen. Ausgerechnet jetzt, wo die Schuldenbremse eigentlich komplett eingeführt ist, scheint sie der SVP nicht mehr genehm zu sein, zumindest im VBS. So meint BR Maurer gegenüber 20min.ch:
“Maurer macht sich auch Gedanken, wie man die Finanzbedürfnisse der Armee auf neuen Wegen decken könnte. «Man könnte einerseits die Schuldenbremse neu definieren und so ausserhalb des ordentlichen Budgets Geld für die Kampfjets bereitstellen», schlägt er vor.” und: «Ich kann die Verantwortung nicht mehr übernehmen, wenn man nicht bereit ist, den Soldaten die notwendige Ausbildung und Ausrüstung zu geben. Dann muss ich ja wohl das VBS abgeben.»
Die SVP scheint sich weiterhin in einem Dilemma zu befinden, ob sie einen schlanken oder einen starken Staat möchte. Scheinbar darf diese bloss die Teilbereiche des Staates betreffen, bei denen die Mehrheit der SVP Wähler keine Nachteile bemerken. Würde die Schuldenbremse bei den Landwirtschaftsubjentionen ansetzen, so wäre die SVP auf einen Schlag 70% der Wählerschaft los, und damit auch ihr Einfluss im Parlament.
Dabei betont die SVP weiterhin die Wichtigkeit der strikten Einhaltung der Schuldenbremse in ihrem Konsolidierungsprogramm 2010/2013:
“Die SVP fordert weiterhin mit Nachdruck, dass die Schuldenbremse auch die sogenannten ausserordentlichen Ausgaben mit einschliesst, d.h. keinerlei Ausnahmen gemacht werden.”
Dass die Schuldenbremse im Bereich Bildung in der gesamten Schweiz bereits starke Schäden hinterlassen hat, ist unbestritten bei den betroffenen Lehrern, Schülern und Studenten. Und auch eine geeignete Personalwahl fehlt bei der Bildung. So hat Regierungsrat Stefan Kölliker als Vorsteher des Bildungsdepartementes des Kantons St. Gallen nur mit Vetternwirtschaft sich einen Namen gemacht, nicht aber mit einer guten Bildungspolitik.
Aber die SVP zieht mit Feldschlösschen gleich und konzentriert sich aufs Kerngeschäft: Bei den einen sinds Immobilien, bei den andern ists Jammern!